Das junge Büro A24 Landschaft hatte gerade den Wettbewerb für die Landesgartenschau in Rosenheim 2010 gewonnen. Das Konzept sah zahlreiche fußläufige Verbindungen der Stadt zu Mangfall und Inn vor. Im Auftrag waren daher auch Stege durch die Auenlandschaft und einige Brückenbauwerke über den Hammerbach und die Mangfall sowie eine weit in das Flussbett randgende Aussichtsplattform am sogenannten Innspitz.

Meine Freunde Joachim Swillus und Steffan Robel suchten dringend Verstärkung für die Planung der feingliederigen Konstruktion aus Stahl und blockverleimten Holzträgern.

Die anfänglich vom Ingenieurbüro Sailer-Stepan aus München nur nach statischen Erfordernissen dimensionierten Brücken mit Spannweiten bis 78 Metern mussten bald den Anforderungen der neuen Schwingungs-DIN angepasst werden. Diese reagierte damals auf das Resonanzphänomen bei der Eröffnung der Milleniumbrigde in London. Durch im Gleichtakt schreitende Personengruppen war es bei der Eröffnung 2000 zu heftigen Schwingungen der Konstruktion gekommen, die erst durch den Einbau von neu entwickelten Schwingungsdämpfern in den Griff zu bekommen waren.

Gestalterisch sollten sich die Brücken in Rosenheim möglichst unauffällig in die Flusslandschaft integrieren. Die Blockholzträger der Brückenkonstruktion wurden deshalb statisch minimiert, die Stahlstützen als filigrane X-Beine und das Geländer mit einen transparenten Seilnetz ausgeführt.

Die Brückenauflager wurden U-förmig in das Dammbauwerk eingebaut, sodass nur die schmalen linienförmigen Silhouetten der Brücken das Erscheinungsbild bestimmen.

Besonderes Augenmerk galt bei der Ausführung der mehrlagigen Abdichtung der Holzbauteile um Wasserschäden vorzubeugen und der Zuwegung über eigens angeschütteter Rampen für schwere Mobilkräne, um die einzelnen Brückenbauteile einhängen zu können, eine logistische Herausforderung.